"WortGewand" Review von Webbeatz.de Flavour - WortGewand- präsentiert von Flavour Productions VÖ: Februar 2002 Bewertung: 4 von 5 Punkte . . WebBeatZ-Mitgliedsportrait: [Flavour] . . . . Der 22 jährige Flavour stammt aus Koblenz und ist neben den Lyrics auch für die komplette Produktion seines Albums Wortgewand verantwortlich. Während die abwechslungsreiche Produktion direkt ins Ohr geht, ist sein komplexer Rapstyle durchaus gewöhnungsbedürftig, verbreitet aber nach mehrfachem Hören immer mehr Faszination. Die abseits vom gängigen Battle-Standard gewählte Ausdrucksweise und Themenwahl, die in detailliert ausgearbeiteten Texten präsentiert wird macht deutlich, daß Flavour es ernst meint mit Hiphop. Besonders beeindruckend seine "Rap History" in der er die Entstehung und Entwicklung von Hiphop schildert und seinen aktuellen Zustand kritisiert, ohne dabei belehrend oder pathetisch zu wirken. Ein weiteres Highlight ist "Selbstgespräche feat. Corleone" das im Kontrast zur eher düsteren Grundstimmung des Albums sehr groovig daher kommt und einen positiven Vibe verbreitet. Darüber hinaus gibt es einige bouncende Representer-Tracks die ich im Falle von "Kollegas" und "Real Hiphop" sehr, im Fall von "Blind Date" und "Audienz" weniger gelungen finde. Das liegt unter anderem an den gefeatureten MC´s Hartbeatz und Damon die das textliche Niveau von Flavour nicht erreichen. Zum Facettenreichtum trägt auch das nachdenkliche "Trennung" bei, das auf einem melancholischen Streichersample basiert. Durch das Album ziehen sich gut ausgesuchte Vocal-Cuts, die zwar technisch teils nicht ganz ausgefeilt wirken, aber sehr effektvoll gesetzt sind. Wie anfangs schon erwähnt sind Flavours Raps nicht leicht zugänglich und wirken teils zu ernst, fast schon etwas verkrampft. Das relativiert sich mit der Zeit, ist für mich aber dennoch ein Manko an diesem Album. Doch die freshe Produktion, die ehrliche Einstellung und die enormen lyrischen Skills machen Wortgewand zu einem Lichtblick am deutschen Raphimmel. Hier trifft zu was Flavour in "Rap History" fordert: "Du musst den Scheiss im Herzen haben, wenn du zum Mic greifst!" Rezensor: Christian